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Außergewöhnliche Fachtagung

Fachgespräch

Fachgespräch: Prof. Dr. Dr. Dr. med. Hanns Hatt, Prof. Dr. med. Thomas Hummel, Prof. Dr. med. Tobias Back


Fast drei Jahre hat die Vorbereitung für diese Fachtagung gedauert, die am 26./27. April 2019 in den Räumen des TBD e.V., organisiert durch die Stiftung, stattgefunden hat. Referenten waren: Prof. Dr. Dr. Dr. med. Hanns Hatt (Bochum), Prof. Dr. med. Thomas Hummel (Dresden), beide weltweit bekannt als Forscher im Bereich „Geruchssinn", Prof. Dr. med. Tobias Back (Dresden) mit neusten Forschungsergebnissen im Bereich „Tastsinn". Diese Fachtagung war ein Auftakt für alles das, was für die Bedeutung des Geruchssinnes – auch des Tastsinnes – allgemein, speziell in der Arbeit mit taubblinden Menschen, in Zukunft notwendig sein wird. Es gibt Forschungsergebnisse, wie Düfte unseren Körper durch den Geruchssinn positiv beeinflussen.
Solange wir atmen – riechen wir mit mehr als 20 Millionen Riechzellen in unserem Körper.
In der Taubblindenarbeit hat die Bedeutung des Geruchssinnes bisher kaum eine Rolle gespielt, ein Versäumnis, so dass an dieser Stelle wirklich gearbeitet werden muss.
Jede Sinneswahrnehmung muss gelehrt und trainiert werden, auch das Riechen und Tasten.
Im Unterricht für taubblinde Kinder sollte es ein Fach für „Riechen" geben.
Für erwachsene gehörlose Menschen sollte es, wenn das Sehvermögen nachlässt oder gar zur Erblindung führt, gezielt in der Reha Lehre und Training für Riechen und Tasten geben.
Der Geruchssinn könnte den Verlust des Sehens kompensieren, zum Beispiel „Duft ist Farbe", der Tastsinn könnte ästhetisch wahrnehmen lernen.
Der Umgang mit Pflanzen lässt an dieser Stelle besondere Ergebnisse erwarten – Lehre und Training sind unabdingbar wichtig dabei.
Wissenschaftliche Arbeiten wie Bachelor- und Masterarbeiten sollten vergeben werden.
Ein empfehlenswertes Buch, um Erkenntnisse in diesem Bereich zu gewinnen, ist: „Das Maiglöckchenphänomen" von Hanns Hatt. Die Deutsche Zentralbücherei für Blinde in Leipzig hat diesen Titel in Punktschrift hergestellt, so dass er käuflich erworben werden kann.


 

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